Friedrich Ludwig Jahn (1778-1852) hatte Anteil an der Befreiung Deutschlands von der französischen Besatzung, indem er ab dem Jahr 1810 über die Turnbewegung paramilitärischen Verbände für den Kampf vorbereitete. Nach dem Sieg übte er offene Kritik und blieb ein Verfechter des Nationalismus. Er galt als Ideengeber der Bücherverbrennung auf dem Wartburgfest (1817) und nach der Ermordung August von Kotzebues durch einen Turner (1819) kam es zum Turnverbot und Jahn wurde inhaftiert.
Seine Freilassung erfolgte 1825 mit der Auflage, dass er in keiner Universitäts- oder Gymnasialstadt mehr leben dürfe, so dass er nach Freyburg umzog. Er lebte hier für drei Jahre in der Schützenstraße am heutigen Jahnplatz und wurde dann nach Kölleda verbannt, da er Kontakt mit Studenten aufgenommen hatte. An diesem ersten Wohnhaus in Freyburg wurde später eine Gedenktafel angebracht. Nach seiner Rückkehr lebte er in der Kirchstraße, wo sich eine ähnlich gestaltete Gedenktafel befindet, sowie im heutigen Jahn-Museum in der Schloßstraße. Auch das Jahn-Denkmal, die Erinnerungsturnhalle und die Ehrenhalle erinnern in Freyburg an den "Turnvater".