Mit dem Bau der separaten ICE-Strecke von Halle und Leipzig nach Erfurt als Teil der Verbindung von Berlin mit Frankfurt (Main) entstanden die beiden längsten Eisenbahnbrücken Deutschlands: die 6,4 Kilometer lange Saale-Elster-Talbrücke zwischen Döllnitz und den Rattmannsdorfer Teichen mit der 2,1 Kilometer langen Seitenbrücke nach Halle-Ammendorf sowie die Unstruttalbrücke. Diese war lange umstritten, da sie das malerische Unstruttal durchschneiden sollte.
Man entschied sich daher für die von Kalkstein-Tagebau und Zementwerk ohnehin schon gestörte Stelle südwestlich von Steigra, so dass die 2668 Meter lange Brücke dort - am Ausgang des Ostbergtunnels am östlichen Saalehang - beginnt und die Bahnstrecke an Karsdorf, Wetzendorf und Wennungen vorbei in einen weiteren Tunnel - der Bibratunnel im westlichen Saalehang - führt.
Die knapp fünfzig Meter hohe Brücke kombiniert Pfeiler und Bögen zu einem weithin sichtbaren, aber dennoch das Tal nicht zerschneidenden Gesamtbau. Sie überquert neben der Unstrut auch die Dissau. Die ICE-Brücke entstand in den Jahren von 2007 bis 2012.