Als die nördliche Seite der Saale, die heutige Neustadt, in der Gründerzeit bebaut wurde, plante die Erbauer neben einer Vielzahl von Wohnungen und Geschäftshäusern auch, an der Gabelung von der Merseburger zur Tagewerbener Straße eine Kirche zu bauen. Doch der Bedarf nach einem neuen Gotteshaus schien dann doch nicht mehr so groß zu sein, sodass das Projekt noch in der Planung eingestellt wurde. Stattdessen wurde an dieser Stelle ein kleiner Park errichtet, in dessen Mitte ein Brunnen errichtet wurde.
Da man das Brunnenmotiv mit der Stadt und seiner Schuhgeschichte verbinden und es gleichsam im modernen Jugendstil halten wollte, was lag da näher als das Märchen von Aschenputtel? Die Figur und die Reliefs wurden in Stucktechnik gefertigt.
Zu DDR-Zeiten (1984-87) war der obere Teil des Brunnens entfernt worden und durch eine Blumenschlale auf dem Brunnen ersetzt. Dann jedoch setzten sich die Bewohner der Neustadt für ihren "alten" Brunnen ein und der Aufsatz wurde wieder am Brunnen angebracht. Seit den Sanierungsarbeiten (1994) ist der Brunnen auch wieder voll funktionsfähig und wird zu Ostern, aber auch zu Weihnachten von den Schülerinnen und Schülern der zwei angrenzenden Schulen festlich geschmückt.