Mohrenapotheken finden sich in vielen Städten, ihre besondere Häufigkeit im Einflussbereich des Erzbistums Magdeburg erklärt sich daraus, dass die Worte Mauritius, Moritz und Mohr lange Zeit kaum unterschieden wurden. Der heilige Mauritius war der Bistumsheilige von Magdeburg und so gibt es allein in Halle, das direkt zum Erzbistum Magdeburg gehörte, den Gasthof zum Mohren gegenüber der Burg Giebichenstein und die Mohrenapotheke am Reileck, Moritzburg, Moritzkirche, Moritzzwinger, Schellenmoritz sowie mehrere Statuen, die den heiligen Mauritius darstellen.
Die Bistümer Merseburg und Naumburg-Zeitz waren die beiden Suffranganbistümer Magdeburgs im Süden Sachsen-Anhalts, im Osten und Norden Mitteldeutschlands gehörten dazu außerdem die Bistümer Meißen, Brandenburg und Havelberg. Dies erklärt, wieso Moritz und Mohr gerade in dieser Gegend auffällig oft vorkommen. So finden und fanden sich auf mehreren Rats- und Stadtwappen Mohren, etwa in Aken, Zwickau oder Sandau.
Der andere Grund für die immer wieder umstrittene Bezeichnung ist aber der, dass man Nordwestafrikaner allgemeiner als Mauretanier und eben Mohren bezeichnete. Dieses Wort findet sich auch in den Sprachen der Nachbarländer in diesem vermischten Kontext. Im deutschen Sprachgebrauch ist da Wort Mohr seit dem achten Jahrhundert nachzuweisen und sollte nicht als Rassismus verstanden werden. Es stand sogar zeitweise im Gegensatz zu abwertenden Bezeichnungen. So wurde der im 18. Jahrhundert in Halle studierende Anton Wilhelm Amo zwar als Sklave nach Europa verschleppt, schaffte aber den sozialen Aufstieg vom "Kammermohren" hin zum promovierten Doktor, der in Halle und Jena lehrte.
Das Gebäude am Markt, das sein heutiges Aussehen wohl im 18. Jahrhundert erhielt, ziert eine solche typische Darstellung eines stereotypen Afrikaners mit stierenden Augen, Kraushaar, betonten Lippen und buntem, aber primitivem Schmuck, wie sie auch in Halle an mindestens drei verschiedenen Stellen zu finden ist. Trotz der Aufschrift "Mohren-Apotheke" befindet sich hier aber schon seit den 1990er Jahren keine solche Einrichtung mehr. In den Jahren 2014 bis 2016 wurde das verfallende Gebäude saniert und beheimatet nun unter anderem die Stadtinformation.