Im eigentlichen Stadtgebiet von Weißenfels gibt es entlang der Saale drei Wehre mit zugehörigen Schleusen: an der Beuditzmühle, an der Brückenmühle und an der Herrenmühle. Die Herrenmühlenschleuse hat eine Länge von ungefähr 70 Metern und von den drei Schleusen den größten Höhenunterschied zu überwinden. Als nördlichste der Schleusen kann sie durchaus auch zum Hindernis werden, nämlich dann, wenn der Wasserpegel der Saale zu niedrig ist. Sie ist der jüngste der drei Schleusenstandorte, denn die Schleuse an der Beuditzmühle und die an der Brückenmühle entstanden bereits in den 1790er Jahren, die an der Herrenmühle wurde hingegen erst im Jahr 1821 begonnen, wie man in der Stadtchronik aus dem Jahr 1980 nachlesen kann. Eröffnet wurde sie am 16. November 1823. Uwe Freudenberg (Weißenfelser Heimatbote 1994, Heft 3) weiß zudem zu berichten, dass die Eröffnung mit Kanonenschüssen vom Klemmberg aus gefeiert wurde.
Ihre Fertigstellung vollendete das Großprojekt der Schiffbarmachung von der Saale bis hin zur Unstrut. Unmittelbar im Anschluss entstand ab 1824 in unmittelbarer Nähe eine Kuranlage samt Badehaus (ab 1919 dort die Trommelfabrik), so dass sie auch "Schleuse Am Bad" und "Badschleuse" genannt wurde. Seit Anfang der 1960er Jahre wird die Schleuse von Elektromotoren betrieben, auch 1991 erfolgte eine Modernisierung. Damals wurden unter anderem die Holz- gegen Stahltore ersetzt.