Allein in Sachsen-Anhalt gibt es 16 Bismarcktürme, wobei der erste im Jahr 1896 in Quedlinburg, also noch zu Lebzeiten Bismarcks entstand. Weltweit waren es einst 240, heute sind es laut der Internetseite Bismarcktürme und Bismarcksäulen noch 173. In den Jahren 1906 und 1907 erbaute man auch in Weißenfels einen Bismarckturm, nachdem man zunächst nur eine Säule anvisiert hatte. Im Jahr zuvor (1905) war der in Wettin, noch etwas früher der auf dem Petersberg entstanden. Die drei vereint neben der Verehrung des "ewigen Kanzlers", der 1815 bis 1898 lebte, ihre Lage auf einer Anhöhe, der quadratische Grundriss und die angestrebte Nutzung als Aussichtsturm. Von Wettin unterscheidet sich der Weißenfelser zudem dadurch, dass er auch als Feuersäule konzipiert wurde. Die eigentliche Besonderheit des Weißenfelser Turmes ist aber, dass es hier einen eigen Verein gibt, der sich aktiv um den Turm bemüht und regelmäßige Veranstaltungen vorbereitet, die man auf seiner Homepage beziehungsweise seiner (dort verlinkten) Facebookseite nachlesen kann. Dort erfährt man auch, dass der Bismarckturm 21 Meter hoch ist und vom Architekten Otto Meienberg sen. entworfen wurde. Errichtet wurde er auf dem Klemmberg oberhalb der Saale. Neben dem Bildnis Bismarcks schmücken ihn heute wieder vier Adler auf den vier Ecken, die im Original von der Firma "F. Mennicke" aus Halle stammen, aber vom Weißenfelser Bildhauer Otto Schlehan ausgeführt wurden. Von 1949 bis 1990 war der Bismarckturm Johannes Kepler gewidmet. In dieser Zeit waren diese Details nicht vorhanden, die sogar mehr als sechzig Jahre lang (bis 2012) nicht auf dem Turm zu sehen waren.