Nach dem zweiten großem Stadtbrand von 1718 war ein Teil der Marienstraße wieder einmal in Schutt und Asche gelegt, auch Teile der Marktkirche Sankt Marien und des Rathauses waren hierbei nicht unverschont geblieben. Nach dem Kirche und Rathaus wieder völlig hergestellt worden waren, wurde nun auch eine Wiederbebauung der Marienstraße ins Auge gefasst. Hier entstanden vermutlich durch Johann Christoph Schütze zwei Kavaliershäuser.
Durch ihre besonders prunkvolle Fassade fallen die Häuser des Regierungssekrätärs Andreas Benjamin Praetorius (Marienstraße Nr. 2 - erst 1720 errichtet) und des Kauf- und Handelsmann Johann Michael Heyne (Marienstraße Nr 4 um 1730 erstmals bezogen) auf. An ersterem besticht die Gliederung durch Pilaster und einem überaus prächtigem Fassadenschmuck, darunter befinden aich auch Büsten und Kopfreliefs, Ovalfenster und ein zweigeschossiger Erker mit einem Dreiecksgesims, ein Zwerchgiebel und ein Mansardendach schließen das Haus nach oben ab.
Das Haus Marienstraße Nummer vier ist durch seine geohrten Fenster und einer Halbplastik des Löwen, der das Medusenhaupt frisst geziert. Die etwas weniger prunkvollen, aber nicht minderschönen Häuser in der Marienstraße Nummer acht und zehn entstanden bereits 1718 als Diakonshäuser.
Nach umfassenden Sanierungen 2012-2013 werden die Räumlichkeiten der Häuser heute durch die Stadt Weißenfels als Verwaltungsräume des technischen Rathauses genutzt.