Das Stadtpalais, das im Volksmund auch gern als "Fürstenhaus" bezeichnet wird, ist ein Paradebeispiel für die Ornamentik und den Baustil des Barock. Man findet von Pilastern, über Gesimse, Fruchtgehänge, Kassetten und Feuerschalen, Roccailleornamentik und Voluten bis hin zu Sedimentgiebel und Walmdach alles was der Barock in der kunstgeschichtlichen Betrachtung an Schönheit zu bieten hat.
In seinen barocken Farben altrosa, taubenweiß und zimtgelb passt es sich in die anderen Gebäude der Stadt, die hauptsächlich in barockem altrosa, gelb oder bläulichem weiß gehalten sind ein. Genutzt wurde es, vor allem durch seinen repräsentativen Charakter, hier wäre nicht zuletzt seine englische Neunfelderdecke mit dem reichen Stuck zu nennen, für hohe Gäste, Beamte und Würdenträger. Es war ein standesgemäßes Domizil für die Gäste des Herzoglichen Hofes.
Später zogen hier unter anderem verschiedene Industrien ein, eine Seidenfärberei und Seidenfabrik wurden hier betrieben, die Hintergelasse waren als eben solche Produktionsstätten umgestaltet worden. Bis in die beginnende Neuzeit war das Haus vermietet und nach der Restaurierung des Hauses bis 2003, wurde hier auch das Interimsquartier für die Ausstellung zum Musiker Heinrich Schütz beherbergt.
Nach der Fertigstellung des "Schütz-Hauses" in der Nikolaistraße, zog in die Räumlichkeiten die Stadtinformation ein, das obere Geschoss, mit den repräsentativen Sälen, wird durch das Standesamt genutzt, auch der Bürgermeister ist zur Zeit hier untergebracht, da das Rathaus sich in der Sanierung befindet.
Führungen durch das Haus werden einmal monatlich durch den Weißenfelser Gästeführerverband angeboten.