Mit der Besiedelung des Westens der Stadt und einer Ausweitung des Stadtzentrumes in Richtung der Naumburger-, Beuditz- und entlang der Leopold-Kell-, sowie Damm- und Deichstraße, waren die Schulen, die es bereits in der Stadt gab, einfach zu wenig. So wurde im Stilmix des Historismus, der sowohl gotische als auch sehr moderne Stilelemente miteinander vereint, ein verklinkerter Bau gestaltet. Besonders war hier, dass in das Haus gleich eine Halle zum Turnen eingeplant wurde. Man nahm zu jener Zeit die Theorien des "Turnvaters Jahn" mit in die allgemeine Schulbildung mit auf, nach dem "der Mensch neben Nahrung, Kleidung, Obdach und Zuwendung auch körperliche Ertüchtigung bedarf, um einen wachen Geist zu haben und der Gesellschaft dienlich zu sein."
Neben dem Hauptbau im Osten und der Turnhalle mit ihren Rundbogenfenstern im Westen gibt es Seitenflügel im Norden und Süden. Um eine Uneinheitlichkeit zu vermeiden, ersann man eine ungewöhnliche Lösung, indem man die Ostfassade in sechs etwa gleichgroße Bereiche aufteilte, von denen die mittleren vier je 3x3 Fenster besitzen, wohingegen die Seitenanbauten an dieser und der gegenüberliegenden Seite fensterlos blieben. Die dadurch entstehenden Backsteinwände wirken ein wenig verschenkt, gehören aber zum Gesamtbild dazu. Ihre Fensterfassaden haben diese Seitenbauten gen Süden beziehungsweise Norden und dort finden sich die Fenster ähnlich dicht gedrängt wie an der Hauptfassade.
Während der Weltkriege wurde der Unterricht in der Schule drastisch reduziert und zeitweise sogar ganz eingestellt. Die großen Keller der Schule boten einen riesigen Luftschutzkeller in der Zeit der Bombenabwürfe. Auch wurden in den Klassenräumen Behelfslazarette eingerichtet. Obdachlose, ausgebombte Familien des Umlandes, wurden in der Turnhalle auf Feldbetten untergebracht, das Rote Kreuz versorgte diese mit Lebensmitteln. Nach dem Zweiten Weltkrieg war auch eine Rot-Kreuz-Stelle im Anbau an der Turnhalle eingerichtet, um die "Verlustigen Soldaten" und ihre Familien wieder zusammen zu führen.
Der Schulbetrieb wurde auch während der Weltkriege versucht am Laufen zu halten und in der meisten Zeit glückte das. Die Kinder des Umlandes nahmen bisweilen kilometerlange Fußmärsche in Kauf, um einer Bildung nachzukommen. Was auch damit zu tun hatte, das hier die Kinder gespeist wurden. Die Holzöfen in den Klassenzimmern wurden mit Holzscheiten, die die Kinder von zu Hause mitbringen mussten, befeuert. Erst zwischen dem Ersten und Zweiten Weltkrieg wurde eine zentrale Heizung in das Gebäude eingebaut, dennoch verblieben bis in die frühen 1960iger Jahre in einigen Klassenzimmern noch immer die Holzöfen, die bisweilen in manchen harten Wintern mit angefeuert wurden.
Im Schuljahr 2012/13 wurde das Haus und sein näheres Umfeld umfassend saniert und ein Anbau eingefügt, der Schulbetrieb wurde aus der Schule in die leerstehenden Schulgebäude in Weißenfels-West verlegt und mit einer feierlichen Wiedereinweihung des Hauses 2013 wieder im Objekt aufgenommen. Seither befindet sich im Haus eine Ganztagsrealschule mit 14 Klassen auf 6 Jahrgangsstufen. Ein umfangreiches Angebot an Arbeitsgemeinschaften und Nachmittagskursen zusätzlich zum normaln Schulalltag, bietet den Schülern ein ausgewogenen Schultag. Chor, Theater, Naturwissenschafts- und Sportkurse sind auf dem Plan ebenso vermerkt, wie Kunst und Sprachen.