Die heutige Volkshochschule "Dr. Wilhelm Harnisch" befindet sich an einem historischen Schulstandort, an dem bereits seit dem Jahr 1802 Bildungseinrichtungen zu finden sind: zunächst war hier das Weißenfelser Lehrerseminar beheimatet. Dieses wurde 1794 gegründet und zog 1837 in das Kloster St. Claren um. Die Stadt erwarb daraufhin das Gebäude für die Altstadtschule, die mit der Stadtschule ein Gebäude bei der Kirche St. Marien besaß, zu der aber auch eine Mittelschule gehörte, die noch bis 1854 bestand. Das östliche Gebäude (Promenade 35) wurde 1866 abgerissen und durch einen Neubau ersetzt, das westliche Gebäude (Promenade 39) erhielt sechs Jahre später einen Neubau.
Wiederholt waren die Gebäude von Kriegshandlungen betroffen: Nach der Völkerschlacht von Leipzig (1813) erfolgte der Rückzug der Franzosen durch Weißenfels, wobei es zu Plünderungen und Vandalismus kam. Zudem schlug eine Kanonenkugel ein. Im Zweiten Weltkrieg (1939-1945) wurde das Gebäude durch Granattreffer beschädigt. Das mittlere Gebäude (Nr. 37) dient seit mittlerweile längerer Zeit der Volkshochschule, die Flügelbauten beherbergten schon verschiedene Schulformen. So war sie mehrfach Ausweichquartier für Schulen der Stadt, etwa für die Herderschule (2019-2022) oder die Bergschule (2013-2015). In früheren Zeiten fand sich hier u. a. die Höhere Töchterschule.
Im Laufe der Zeit wurden die Fassaden der drei Gebäude einander angepasst, so dass sie heute wie ein Bauwerk wirken. Die Turnhalle, die an der Pfennigbrücke entstand, wurde im späten 19. Jahrhundert ergänzt.