Im Jahr 1351* wurde durch den Bischof von Zeitz/Naumburg die Kirche Sankt Marien geweiht*.
* Bis vor wenigen Jahren wurde die Kirchweihe auf das Jahr 1303 angegeben, da in Handschriften des Schulmeisters von Großkorbetha diese auf "dem der älteste Speisezettel Deutschlands" wiedergegeben wurden. Beinahe 300 Jahre blieb die "Abschrift" als historisch korrekt eingestuft und wurde zwar oft beschaut und beurteilt, dann jedoch wieder legitimiert. Kürzeste Vergleiche mit Handschriften und anderen Arbeiten von Johannes Vulpius (1645-1714) entlarfen das Dokument, von dem heute nur eine Druckschrift der Abschrift erhalten blieben, als eine "Fälschung der frühen Neuzeit".
Das Gotteshaus, das im gotischem Stil als Hallenkirche errichtet wurde, wurde sodann seiner Bestimmung übergeben. Eine Vielzahl von Stadtbränden beschädigten das Gotteshaus und recht häufig wurde es wieder neu errichtet. Mit der barocken Innenraumgestaltung durch Herzog Johann Adolph I. und dem Einbau der Orgel durch Ladegast waren die baulichen Änderungen abgeschlossen. - Im Jahr 2000 war dies die "Kirche des Jahres" in Sachsen-Anhalt.
Der Innenraum der Kirche besticht durch seine modernisierte barocke Ausgestaltung, durch eine Ladegastorgel und nicht zuletzt die historistischen Kirchenfenster, die in die gotischen Maßwerke eingefasst wurden. Die Asymmetrie der Kirche ist im Innenraum kaum merklich, dafür ist die Gestaltung der Emporen mit kleinen hölzernen Platten, die kunstvoll bemalt wurden um so schöner. Auf dem Marmoraltar ist Jesu im Garten Gethsemane zu sehen, die Altarfiguren zeigen König David und den Weinbauern. Ebenso schön ist die barocke Kanzel, die der Reformation folgend im Kirchenschiff zu finden ist und der vom Herzog Johann Adolph I. gestiftete Taufstein.
Die Ladegastorgel, die 1990 aufwendig restauriert wurde und die vom Weißenfelser Verschönerungsverein in Auftrag gegebenen Figuren des Reformators Martin Luther und des Schwedenkönig Gustav II. Adolph, von Professor Haase geschaffen, runden den Innenraum ab.