In der Merseburger Straße wird erstmals im Jahr 1274 ein Hospital genannt. In der Büttnerschen Chronik (frühes 18. Jahrhundert) wird es als „Lorentz-Spital“ erwähnt und berichtet, dass es auch „Saalspital“ und „reichen Spital“ (im Gegensatz zum „armen Spital“ St. Jakob in der oberen Nikolaistraße, wo man sich der Sterbebegleitung widmet) heiße.
Wolfgang Krauses Chronik berichtet, dass das Spital von einem Laurentius v. Jaucha gestiftet worden sei, indem dieser der Stadt seinen Hof jenseits der Saale mit der Bedingung überließ, dort ein Hospital seines Namens zu errichten. Dadurch, dass dieser Hof mit all seinen Besitzungen überlassen wurde, war es auch von Anfang an reicher als die anderen, besaß zum Beispiel das Backhaus in Markwerben. Glaubwürdiger ist freilich die Angabe der Chronik Gerhardt, dass es im Jahr 1269 Markgraf Dietrich der Weise von Landsberg (1242-1285) gegründet habe und dass es erst dann der Stadt Weißenfels übergeben wurde. Am wahrscheinlichsten ist daher, dass der Markgraf es stiftete und der Adlige seinen Hof dafür hergab. Zudem berichtet Büttner, dass dort stets mehr Personen waren als in den anderen Hospitälern, etwa mehr als im Spital St. Nikolaus (auch St. Niklas, St. Nicolas; Hospital für Frauen in der unteren Naumburger Straße), und dass es immer wieder größere Geldsummen gestiftet bekam, was durch einen Ablass durch den Bischof von Merseburg im Jahr 1404 noch begünstigt wurde, wie Georg Kämm (Weißenfelser Heimatbote 2/1992) zu berichten weiß. Nach Volker F. Heßler geschah dies im Jahr 1401.
Ein erster Neubau wurde bereits 1571 notwendig und umfasste neben der Kirche auch das gesamte Hospital, weshalb es bis 1574 dauerte, bis alles fertiggestellt war. Auch nach der Zerstörung im Dreißigjährigen Krieg waren sicher Restaurierungsmaßnahmen nötig. Beim Neubau 1877/78 wurde auch der Standort verändert und weiter von der Saale entfernt gewählt, das die Stadt ankaufte. Bis dahin hatte es nahe der Stelle des
Kinos Gloria gestanden, wovon auch eine Abbildung erhalten ist. Es wurde 1878 abgerissen, da die Eisenbahn das Gelände brauchte.
Als Architekten beauftragte man - nach den
Recherchen von Günther Kokkelink, Monika Lemke-Kokkelink und Reinhard Glaß - den Kreis-Baumeister Johann Georg Heidelberg (1839-1891). Konzipiert wurde der Neubau als Altenheim mit Kirche, als Stil wählte man de norddeutsche Backsteingotik. Wie bei Hospitalkirchen üblich verzichtete man auf einen Turm und setzte lediglich einen Dachreiter auf das Gotteshaus. Ein Jahr nach der Grundsteinlegung konnte es eröffnet werden. Der Bedarf der Neustadt nach einer eigenen Kirche wurde schrittweise mit diesem Sakralbau gedeckt, indem der Kirche ab 1902 zusätzliche Rechte eingeräumt wurden, bis sie schließlich 1925 eine eigene Gemeinde bilden durfte. Diese Neustadtkirchengemeinde erwarb das Grundstück im Jahr 1964.
Das Altenheim betreut seit 1992 der "Diakonische Verein St. Laurentius Weißenfels e.V.". Die Kirche dient heute auch als Museum für den Orgelbaumeister Friedrich Ladegast (1808-1905), der sich 1847 in Weißenfels niederließ und hier auch verstarb