Nur noch als Ruine erhalten ist die Dorfkirche von Schkortleben. Ihr ehemaliges Aussehen dokumentiert eine an der Ruine aufgestellte Informationstafel mit historischen Aufnahmen. Sie berichtet, dass die Kirche erstmals im Jahr 1580 anzunehmen ist, da aus diesem Jahr ein Kirchenbucheintrag erhalten ist. Bereits im Jahr 1680 soll sie stark baufällig gewesen sein, was aufgrund des Standortes in der häufig überfluteten Saale-Aue sowie den Kriegen des 16. und 17. Jahrhunderts nicht weiter verwundern kann.
Behauptungen, Kirchen seien Wehrkirchen, nur weil sie etwas wuchtiger als andere gebaut wurden, sind bisher für Sachsen-Anhalt nicht beweisbar. Untersuchungen haben sogar gezeigt, dass solche Gotteshäuser oft gar nicht zu verteidigen wären, da zum Beispiel die angeblichen Schießscharten an militärisch widersinnigen Stellen angebracht wurden. Im Fall von Schkortleben gibt es diese Behauptung ebenfalls, doch schon die Tatsache, dass sie erst so spät nachweisbar ist, deutet wohl darauf hin, dass sie keine Wehrkirche war, da es damals östlich der Saale längst keine Gegner mehr gab, gegen die man sich auf diese Weise hätte schützen müssen.
Notdürftige Reparaturen im dritten Viertel des 20. Jahrhunderts konnten den Verfall nicht mehr stoppen und so musste im Jahr 1985 die Zwiebelhaube vom Turm genommen werden. In den folgenden 15 Jahren schritt der Verfall so schnell voran, dass man entschied, die Reste zu beräumen, was von 2000 bis 2003 dauerte. Dadurch wirkt das einst wichtigste und imposanteste Gebäude des Ortes heute wie eine antike Ruine.