Romanische Chorturmkirchen im südlichen Sachsen-Anhalt haben in der Regel einen Ostturm. Die Kirche St. Georg in Untergreißlau besitzt zudem noch die Apsis an der Ostseite des Turmes, die bei vielen anderen Kirchen später zu einem Chor umgebaut wurde (z. B. in Obschütz oder aber westlich von Halle in Bennstedt, Köchstedt oder auch Eisdorf) oder beseitigt wurde (wie in Markwerben oder Tagewerben).
Die meisten Kirchen dieses Stils gehören in das 12. und 13. Jahrhundert. Von diesem romanischen Bau ist neben der Apsis auch das eine oder andere Fenster unverändert erhalten. Zudem stammt das Südportal aus dieser Zeit und besitzt ein Tympanon mit einem Kreuz und zwei Rosetten. Allerdings wurde die Kirche im Zeitalter des Barock umgebaut, weshalb auch einige Fenster Flachbögen aufweisen bzw. rechteckig sind.
Ein weiterer Umbau erfolgte in der Zeit des Historismus, also im 19. Jahrhundert. Stilistisch entschied man sich dabei für die Neoromanik. Dabei erhielt u. a. der Kirchturm ein neues Obergeschoss. In diesem befinden sich gleich fünf mittelalterliche Glocken, ein Seltenheit, die nur wenige Orte in Deutschland für sich reklamieren können. Sie stammen zum Teil aus Obergreißlau. Die sechste, aus dem Kloster Langendorf stammende Glocke wurde diesem mittlerweile zurückgegeben.
Die Dachfahne ziert das Jahr 2015, da in diesem diese wertvollen Glocken einen neuen Glockenstuhl erhielten. Der Dehio datiert die Kirche auf das Ende des zwölften Jahrhunderts. Einige der alten Fenster kann man noch im Mauerwerk erkennen. Im Inneren wirkt die reizvolle Dorfkirche ebenfalls noch romanisch, da neben dem Chor auch noch ein Kämpfer erhalten ist. Weitere Informationen zur Baugeschichte der Kirche kann man auf der
Internetseite der Gemeinde Langendorf nachlesen.