Die
Lutherkirche in der Gustav-Adolf-Straße ist ein Beispiel für einen der eher kurzlebigen aber bis heute einflussreichen Baustile des frühen 20. Jahrhunderts: den Expressionismus. Der hallesche Architekt Raimund Ostermaier (1879-1960) lieferte die Pläne für dieses 1926-1928 erbaute Gotteshaus, das genauso wie die
Lutherkirche in Halle im Jahr 1929 geweiht wurde, so dass Ostermaier genauso wie Arnold Güldenpfennig (
Propsteikirche in Halle,
St. Elisabeth in Weißenfels) in beiden Städten an der Saale eine Kirche schuf.
Die Lutherkirche zählt zu den Dominanten des Stadtbilds und ist dennoch aus der Ferne nur schwer auszumachen, da der Sakralbau mittlerweile zwischen höheren Bäumen steht. Reizvoll ist aber genau dieses Zusammenspiel von Natur und Architektur, das schöne Ansichten entwickelt. Der Turm wurde neben das Schiff gestellt, eine Lösung, die auch Güldenpfennig bevorzugte. Auf dem Turm befindet sich eine schlanke Zwiebelhaube die auf markante weise spitz zuläuft.
Die Glasfenster stammen laut dem Denkmalverzeichnis aus
Stuttgart (Saile). In der Kirche wurde eine Glocke des 13. Jahrhunderts aufgehängt, die zuvor vermutlich im
Klarissenkloster zu finden war.