Im Jahr 1902 eröffnete laut einem Artikel von Stammgast Klaus Wolter, den er im Jahr 2002 im Weißenfelser Heimatboten (Heft 2) veröffentlichte, die Familie Illig eine neue Gaststätte in der Leipziger Straße 100. Das Haus „Am Saalestrand“ hat seitdem viel erlebt, besaß zeitweise sogar eine Fleischerei.
Erbaut wurde das Gebäude gemäß der Inschrift bereits im Jahr 1726. Neben den üblichen politischen und gesellschaftlichen Veränderungen des 20. Jahrhunderts war es auch das Hochwasser von 1994, das dem Restaurant zusetzte.
An der Nordwand befinden sich zwei Gedenktafeln, die von benachbarten Häusern hierher gebracht wurden, als man diese abriss. Beide (
Brückenschlag 1813 bzw.
Zurückschlagung der Franzosen) stehen im Zusammenhang mit den Befreiungskriegen, genauer mit dem Aufenthalt / Durchzug von Marschall Blücher in der Stadt.
Am 30. Juni 2012 ging der letzte Wirt der Familie Illig in den Ruhestand. Kurz darauf brannte am 23. Juli der „Schultheiß“ am Markt ab, so dass dessen Wirt hierher auswich, doch
im Juni 2013 folgte das schwere Saalehochwasser, das als das schwerste seit mehr als einem Jahrhundert gilt. Doch der „Saalestrand“ war ohnehin nur als Provisorium gedacht und so kehrte er im Oktober 2013 an den Markt zurück. Das einstige Postkartenmotiv des Fischerdörfchens ist mittlerweile wieder geschlossen.