Einer der bedeutendsten
Gasthöfe in Weißenfels befindet sich in der Großen Burgstraße nahe des Marktes. Die Büttnersche Chronik (frühes 18. Jahrhundert) nennt ihn als ersten und berichtet, dass er im Jahr 1676, also nach dem Dreißigjährigen Krieg, saniert wurde. Vierzig Jahre später brach in jenem Gasthof das Feuer aus, das – im Jahr 1718 – unter anderem das nahe
Rathaus zerstörte.
Auch zu
Schillers Zeiten war er der vornehmste der Gasthöfe. Das erklärt sich daraus, dass zu seinen Besitzern teils Hofbeamte gehörten, wie Heinz Bretschneider in seinem Historischen Spaziergang rund um den Marktplatz in Weißenfels (im dritten Heft des Jahres 1995 im
Weißenfelser Heimatboten) zu berichten weiß. Im Jahr 1794 traf sich der Schriftsteller hier mit Wilhelm v. Humboldt und Theodor Körners Vater, woran eine Gedenktafel erinnert. Nicht gesichert, aber anzunehmen sind die Aufenthalte anderer Geistesgrößen der Zeit hier. Auch Vertreter des Königshauses, die hier
Gustav Adolfs Sterbezimmer besichtigten, nächtigten hier (etwa Friedrich Wilhelm IV. in seiner Zeit als Kronprinz).
Bereits in der Mitte des 19. Jahrhunderts endete die Zeit als Gasthof, denn der Eisenhändler Gustav Nolle erwarb das Gebäude. Er beließ die Reliefplatte, die uns den Hausnamen bildlich überliefert, aber an der Fassade. Darunter, im Schlussstein des Türbogens findet sich die Inschrift „A 1721 / R 1826“, die offensichtlich vom Neubau und von einer weiteren Renovierung berichtet. Laut dem Denkmalverzeichnis erfolgte ein weiterer umfangreicher Umbau um 1900. Zusätzlich zum historisch korrekten Namen spricht man auch von den „drei Schwänen“, weil es der heutigen Sprache eher entspricht.