Zu den traditionsreichen Etablissements in Weißenfels gehörte "Schumanns Garten", das als Unterhaltungs-, Vergnügungs- und Tanzlokal firmierte. Es befand sich an der Promenade und galt stets als das beliebteste Ausflugslokal in der Stadt. Das verdankte "Schumanns Garten" nicht zuletzt seinen Gartenanlagen und den verschieden großen Sälen, in denen man Feiern aller Art ausrichten konnte. Daher war es für viele Vereine das Stammhaus.
Das genaue Erbauungsjahr ist nicht bekannt, doch stammt es vermutlich aus dem Jahr 1870. Benannt wurde es nach dem ersten Besitzer. Im Garten befand sich ein Musikpavillon, im Haus eine Kegelbahn, so dass für allerlei Unterhaltung gesorgt war.
Während des großen Schuhmacherstreiks von 1905 war das Gebäude neben dem
Bad und dem
Goldenen Hirsch Hauptversammlungsort der Streikenden, wie Wilfried Schreier in einem Artikel im
Weißenfelser Heimatboten (1997, Heft 2) nachwies. Im Zweiten Weltkrieg befand sich im Großen Saal das Lazarett, dennoch kam es beim Artilleriebeschuss 1945 zur Beschädigung. Später fand sich hier unter anderem die Volkssolidarität, die Kinderkrippe und heute, nach einem entsprechenden Umbau, ein barrierefreies Tagungszentrum.