In der Nikolaistraße befanden sich mehrere bekannter Gasthöfe wie die Gasthäuser Zum goldenen Esel (später Zum Schützen) oder Zum Schusterjungen. Der Gasthof Zum goldenen Hirsch ist dabei einer der bekanntesten, mittlerweile aber auf dem Weg zu einer Ruine. Das Gebäude mit der wechselvollen Geschichte zeigt schon in der unruhigen Fassade, dass es so manchen Wandel erlebt hat, seit es im Zeitalter der Renaissance in der Mitte des 16. Jahrhunderts wohl als Wohnhaus entstand. Recht deutlich sieht man nämlich, dass hier zwei Häuser zusammengezogen wurden. Während der östliche Gebäudeteil aus sechs Achsen besteht, sind es beim westlichen nur drei. Da sich in diesem der Eingang befindet, handelt es sich hierbei nicht um einen Anbau sondern dieses Detail zeigt, dass es einst zwei Gebäude waren, die während des Umbaus zum Gasthof zu einem vereint wurden, damit im Erdgeschoss mehr Platz für die Gaststube ist. Zuletzt befanden sich hier die Stadthallen (bis 1985), das Haus der Werktätigen und bis 1995 wieder der Goldene Hirsch. In den Ausführungen von Uwe Freudenberg zur „Legende Stadthalle“ (2006) findet sich auch der Vermerk, dass der Gasthof ursprünglich Zum güldenen Creutze hieß und als solcher 1568 ersterwähnt wurde. Zu diesem Zeitpunkt bestand er aber bereits längere Zeit, denn es handelte sich hierbei nur um einen Eigentümerwechsel. Erst im Jahr 1712 wurde der Gasthof in Zum goldenen Hirsch umbenannt.