Im Klemmbergpark befinden sich verschiedene
Denkmäler. Am wenigsten als ein solches zu erkennen ist die Feldherrnbank im Südosten. Das liegt daran, dass diese in den 1930er Jahren ihrer Bronze-Büsten beraubt wurde und etwas an den Rand gedrängt steht. Gewidmet ist sie den beiden preußischen Reitergenerälen Friedrich Wilhelm von Seydlitz (1721-1773) und Gebhard Leberecht von Blücher (1742-1819), geschaffen hat sie – wie so viele andere Denkmäler in Weißenfels –
Paul Juckoff (1874–1936). Da sie 70 Jahre lang dem Verfall preisgegeben war, wurde sie im Jahr 2005 saniert, wie die
Seite des Bismarckturmvereins berichtet. Seydlitz kämpfte in allen drei Schlesischen Kriegen (1740-1742, 1744-1745 bzw. 1756-1763) auf preußischer Seite und machte sich insbesondere in der
Schlacht bei Roßbach (1757) verdient, in der er die Kavallerie lenkte. Im Jahr 1767 wurde er zum General der Kavallerie erhoben.
Noch populärer wurde aber der Generalfeldmarschall Blücher. Er stammte aus einer mecklenburgischen Adelsfamilie, die ihre Ursprünge im 13. Jahrhundert in Ratzeburg und Lüneburg hatte und bereits damals mehrere Bischöfe stellte. Gebhard selbst stammte aus Rostock, trat bei Beginn des Siebenjährigen Krieges in die schwedische Armee ein und wurde in Kriegsgefangenschaft zum Übertritt in das preußische Heer überzeugt. In diesem – aus preußischer Sicht – Dritten Schlesischen Krieg (1756-1763) spielte er aber nur eine untergeordnete Rolle, war aber immerhin Adjutant des Generalmajors Belling. Trotz weiterer Beförderungen bis hin zum Stabsrittmeister fühlte er sich zehn Jahre später unterbewertet und erbat seinen Abschied, der ihm im Jahr 1773 gewährt wurde, wie Hans Haussherr in der NDB2 (1955) berichtet, von dem die meisten der hier wiedergegebenen Informationen zu Blüchers Leben stammen. Blücher blieb über zehn Jahre lang Landwirt, dann wurde er politisch aktiv und bewarb sich zudem um die Wiedereinstellung. Diese erfolgte im Jahr 1787 unter Friedrich Wilhelm II., der ihn sogleich zum Major beförderte. Viele heute kaum mehr bekannte militärische Operationen hat er im Laufe seines Lebens begleitet, etwa den Grenzkordon gegen Polen (1770), die Besetzung Hollands (1787), die Kämpfe gegen die französischen Revolutionsheere (1793/1794) oder die Besetzung von Münster (1803). Wie Seydlitz war Blücher in der Kavallerie zuhause.
Er erkannte früher als andere die Notwendigkeit der Verteidigung gegen Napoleon, musste aber die Niederlage von Auerstedt (1806) hinnehmen und erreichte eine ehrenvolle Kapitulation seines Heeresteils. Zurückgekehrt aus der Kriegsgefangenschaft wurde er als einziger höherer Kommandeur, er sich bewährt hatte, zur Symbolfigur der Deutschen und führte zunächst in Pommern die Heeresreform durch. Aufgrund der hoffnungslosen Lage begann er aber schwermütig zu werden und bat 1809 erneut um seine Entlassung, woraufhin ihn der König zum General der Kavallerie erhob. Im Jahr 1813 schließlich schlug seine große Stunde. Er erhielt das Oberkommando über die Schlesische Armee und war somit mit zirka 100.000 Mann an den wichtigen Schlachten beteiligt, unter denen die
Völkerschlacht von Leipzig (16. bis 18. Oktober 1813) zu seinem größten Triumph wurde, bei der er wie zuvor in Schlesien an der Seite der Russen kämpfte, die ihm bald darauf den Spitznamen "Marschall vorwärts" verpassten. Für ihn persönlich endete die Schlacht mit der Ernennung zum Generalfeldmarschall.
In der Folgezeit verschlechterte sich sein Zustand, doch gelangen seinem Heer auch weitere Siege. Nach dem erfolgreichen Einmarsch in Paris und der Niederlegung des Oberbefehls erhob der König Blücher in den Fürstenstand (fortan „Blücher v. Wahlstatt“). Als Napoleon zurückkehrte, tat dies auch Blücher und als Oberbefehlshaber der preußischen Armee lieferte er sich in Belgien Gefechte mit dem Korsen, zog sich aber nach der Niederlage nicht in die Richtung zurück, die erwartet wurde, sondern gen Norden, so dass er zu einem entscheidenden Faktor in der Schlacht von Waterloo (18. Juni 1815) wurde. Es ist verständlich, dass der König ihn daraufhin noch höher auszeichnen wollte und so ließ er ihm ein Eisernes Kreuz mit goldenen Strahlen als Unikat anfertigen ("Blücherstern") und berief ihn im Jahr 1817 in den Staatsrat. Die Universität von Oxford verlieh ihm die Ehrendoktorwürde und wenngleich sein draufgängerischer Stil auch viel Kritik fand und die Rollenverteilung bei den Erfolgen zwischen ihm und Gneisenau nie ganz klar war (Gneisenau schlug verschiedene Szenarien vor und Blücher entschied), so war er dennoch ein überaus fähiger Stratege und Redner, der sich auf seine Zuhörer einzustellen wusste und so nimmt er innerhalb der deutschen Geschichte eine besondere Stellung ein, so dass ein Denkmal für ihn in Weißenfels auch so schon seine Berechtigung hat.
Zudem gelang es ihm im Jahr 1813 aber hier an der Saale, die Franzosen zurückzuschlagen, wie die
Gedenktafel in der Leipziger Straße berichtet. Es ist recht sicher anzunehmen, dass das Denkmal im Jahr 1913 anlässlich des 100. Jubiläums der Völkerschlacht errichtet wurde. Heute besteht es aus einer leicht geschwungenen Bank, den Inschriften der Namen der Kavalleriegeneräle sowie darüber auf den „Lehnen“ zwei Kugeln. Für Blücher waren einst noch mehr Denkmäler in Weißenfels zu finden, so befand sich an der
Bergschule eine Gedenktafel und oberhalb der
Herrenmühle ein Gedenkstein.