Friedrich Moritz Hill gilt als einer der Väter der Gebärdensprache. Am 08.Dezember 1805 wird er in Reichenbach im Eulengebirge geboren und machte nach seinem Schulabschluss und den darauf folgendenen Universitätsjahren eine wandelvolle Karriere als Pädagoge. Zwischen 1825 und 1828 war im Lehrerseminat tätig und Hilfslehrer im Waisenhaus in Bunzlau, darauf folgte ein Weiterführendes Studium in Berlin bis 1830. Danach war er bis zu seinem Tod am 30. September 1874 Leiter der Taubstummenanstalt in Weißenfels, die erst im Jägerhof und später in der Langendorfer Straße untergebracht war.
In seiner Form der Spracheartikulation und des Taubstummenunterrrichtes war Hill ein Vorreiter und folgte den neuen Ansätzen der Pädagogig. Zudem verfasste er eine vielzahl an Lehr- und Hilfbüchern u.a.:
- "Anleitung zum Unterricht taubstummer Kinder für Geistliche und Lehrer" (Weimar 1840; 3. Aufl. von Ohlewein u. d. T.: Die Geistlichen und Lehrer im Dienste der Taubstummen, Weimar 1882)
- "Vollständige Anleitung zum Unterricht taubstummer Kinder" (Essen 1840, 2. Aufl. 1872),
die auch heute noch oft gebraucht werden.
Die Büste wurde 1905 anlässlich seines 100. Geburtstag vom weißenfelser Verschönerungsverein gestiftet und vor der Taubstummenanstalt in der Langendorfer Straße aufgestellt, während des 2. Weltkrieges wurde sie demoniert und in den Kellerräumen der Anstalt "verlegt" und entkam so der Zerstörung durch das Kriegsministerum. 1949 wurde die Büste wiederentdeckt auf einen "neuen" Sandsteinsockel gestellt und an ihren heutigen Platz verbracht.