Der Stadtjunge wurde in einem Bronzespritzgussverfahren von dem Schkopauer Künstler Paul Juckoff als Auftragsarbeit für die Brüder Oettler, die Besitzer der Brauereien Oettler in Weißenfels und Zeitz waren, hergestellt. Als Modell wurde von Juckoff sein Laufbursche Ernst Hoffmann verwendet. Der Knabe arbeitete für einen halben Groschen in der Woche bei dem Künstler und trug für ihn diverse Dinge hin und her, machte Besorgungen und überbrachte seine private Korrespondenz. Doch was auch immer für ein Wetter war, welch schwere Zeit der Knabe durchlebte, denn er ernährte daheim auch seine acht Geschwister und die verwitwete Mutter mit, er war doch immer fröhlich und hatte ein Liedchen auf den Lippen. Und wenn man ihn fragte, warum er so glücklich sei, sprach er stets "Weil's mich freut".
Eben jener Satz scheint dem Künstler so lieb gewesen zu sein, dass er ihn in den weißen Sandstein trieb und die Bronzeplastik des Knaben, der volkstümlich auch als "Schusterjunge" bezeichnet wird, darauf befestigte. Zu Anfang wurden die beiden Figuren, zwei Güsse aus einer Form, in den Brauereien in Weißenfels und Zeitz aufgestellt. Doch mit dem höheren Bedarf an Bier, wurden auch die Kutschen größer und endlich hielt auch das Automobil Einzug in das Transportwesen, doch für die großen Lastwagen waren die Einfahrten zu klein, so dass der kleine Ernst drohte ernsthaft Schaden zu nehmen. Die Brüder Oettler entschieden, den kessen Burschen den Städten zu schenken.
Da zu eben jener Zeit gerade der alte Stadtgottesacker in Weißenfels zu einem Park umgestaltet wurde, wurde der Stadtjunge in den neuen Park gestellt. Feierlich wurde er 1905 eingeweiht und eine große Menge von Leuten erfreute sich an dem Jungen. Dann brach der Zweite Weltkrieg (1939-1945) aus und das Kriegsministerium gab den Befehl heraus, alles kriegswichtige Material (zu dem auch Bronze gehörte) an die Sammelstellen zu bringen und dem Kriegsdienst zu übergeben. Ein Mitarbeiter der Stadtverwaltung wollte dem stadtbeliebten Wahrzeichen dieses Los ersparen und sägte ihn mitten in der Nacht von seinem Sockel und verscharrte ihn im Leißlinger Forst unweit eines Waldweges. Zum Kriegsende lag er mit Typhus im Sterben, seinem Neffen sagte er aber noch, wo er den kleinen Ernst vergraben hatte.
Als der Krieg zu Ende war, ging dieser in den Wald zu besagter Stelle und fand sofort die Figur, lud sie auf eine Schubkarre und brachte sie mit seinem Kameraden in den Stadtpark zurück. Mit Holzpfählen wurde er auf den nackten Sockel gestellt und am nächsten Morgen schauten die Stadtbeamten, die durch den Park zum Amt gingen, nicht schlecht, dass der Stadtjunge wieder da war, eiligst wurde er am Sockel wieder verschweißt, bevor er wieder verschwinden könne.
Der Zeitzer Stadtjunge wurde leider im Krieg eingeschmolzen, doch nachdem der Weißenfelser wieder da war, wurde von ihm ein Abdruck gefertigt, um eine neue Plastik für die Zeitzer zu erstellen. Aus dieser Form wurde ein "Schusterjunge" aus Gips gegossen und kunstfertig bemalt, dem Original in nichts nachstehend.
1985 -87 wurde der Stadtjunge im "Nichtsozialistischem Ausland" restauriert und dann wieder an seinem angestammten Platz auf einem "neuen" Sockel mit dem alten Spruch "Weil's mich freut" angebracht und so manch einer glaubt, wenn man ihn am rechten Arm berührt (die Kinder gern auch am Fuß), dann würde er Glück und Frohsinn bringen.