Friedrich Leopold v. Hardenberg (1772-1801) wurde in Oberwiederstedt geboren, wo seine Familie als Verwaltungsbeamte und Minister für verschiedene Fürstenhöfe wirkte. Schon in seiner Kindheit im Mansfeldischen erfand er Märchen. Da sein Vater im Jahr 1787 Direktor der Salinen von Artern, Kösen und Dürrenberg wurde, kaufte er sich ein
Haus in Weißenfels, um diese Salinen besser erreichen zu können, Friedrich beendete derweil die Schule in Eisleben und ging zum Studium nach Jena, wo einer seiner Professoren Friedrich Schiller war. Im Jahr 1791 zog er nach Leipzig - wo er sich mit Friedrich Schlegel anfreundete - und 1793 nach Wittenberg, um sein Studium abzuschließen. Im Jahr 1794 kam er, dessen Leben häufig am Scheideweg stand, nach Tennstedt. Damit hatte er Weißenfels mehr als einmal umrundet, in dass er schließlich 1796 übersiedelte.
Als ein Jahr später seine Verlobte Sophie v. Kühn starb, brach in ihm der Dichter hervor, den er schon lange zu unterdrücken gezwungen war, da man von ihm als ältesten Sohn einen Beitrag zum Familienhaushalt erwartete. Kurz darauf starb auch noch sein Bruder Eramus und bei Friedrich entwickelt sich eine kurzzeitige Todessehnsucht, die schnell christliche Prägung erlangte und als epochemachend für den Bereich geistlicher Lieder gilt.
Er trat in regen Verkehr mit Philosophen und Schriftstellern seiner Zeit, etwa mit den Schlegel-Brüdern, mit Schelling oder Tieck, die sich alle in Jena aufhielten. Er begann die Arbeit an dem Fragment gebliebenen Roman „Heinrich von Ofterdingen“, verfasste ein Essay namens „Die Christenheit oder Europa“, das die mittelalterlich Kirche so stark verklärte, dass man glaubte, er sei katholisch geworden und ging zum erneuten Studium nach Freiberg, was er aber aus gesundheitlichen Gründen abbrechen musste. Er begann einen weiteren Roman („Die Lehrlinge von Sais“), fand die Aussicht auf eine Anstellung als Amtshauptmann in Artern und verlobte sich erneut. Seine angegriffene Gesundheit erlitt aber einen neuen Tiefschlag, als ein weiterer Bruder in der Saale in Weißenfels ertrank. Die Nachricht löste bei ihm einen Blutsturz aus, so dass er Monate brauchte, um sich davon zu erholen, doch als ihn zwei Monate nach der Rückkehr nach Weißenfels der Besuch von Friedrich Schlegel erfreute, verstarb er 28jährig hier.
Sein Tod hatte auch Auswirkungen auf die ebenfalls in Weißenfels lebende und eng mit den Hardenbergs befreundete Schriftstellerin
Luise Brachmann (1777-1822). Das
Denkmal „auf dem Kirchhofe zu Weißenfels“ (heute
Stadtpark) wurde ihm laut der Allgemeinen Deutschen Biographie im Jahr 1872 zum 100. Geburtstag gesetzt, doch wurde es 1901 durch die heutige Büste des berühmten Bildhauers Fritz Schaper ersetzt. Trotz seiner nur vierjährigen schriftstellerischen Tätigkeit gilt Novalis als einer der Hauptvertreter der deutschen Romantik.