An Bauernsteinen versammelte sich die Dorfgemeinde regelmäßig, um über die Dinge des Alltags zu entscheiden. Auch kleinen Strafen ("Rügen") wurden hier verhängt. In Reichardtswerben hat sich der Bauernstein zwar leider nicht erhalten, da er laut dem Diorama e. V. in den 1970er Jahren zum Straßenbau verwendet wurde, aber man hat einen Ersatzstein auf der Posendorfer Spitze aufgestellt, der das Wort "Bauernstein" trägt.
Es handelt sich hier also - ähnlich wie zum Beispiel in Erdeborn (Landkreis Mansfeld-Südharz) - um ein Ersatz-Denkmal für den Bauernstein. Diese sind in der Regel ohne Inschrift und häufig flache Platten, da der Vorsitzender Gemeinde sich auf diese stellte, um von dort aus die Sitzung zu leiten bzw. von hier Verkündungen zu verlesen. Im benachbarten Saalekreis sind über 50 Bauernsteine nachgewiesen, doch vielerorts haben sie sich nicht erhalten, da sie spätestens in der Folge von 1848 ihre Bedeutung einbüßten.