Kriegerdenkmäler erinnern selektiv an eine Gruppe, die in den Krieg zog und als Opfer zurückkehrte. Der hohe Blutzoll des Ersten Weltkriegs führte zu einer regelrechten Schwemme der Mahnmale, die zumeist nicht etwa Kriegstaten verherrlichen, sondern Trauer ausdrücken sollen. Wie massiv der Einschnitt war, zeigt das Denkmal im Stadtgarten, das einen zusammengekauerten Mann zeigt. Obwohl ihm mittlerweile der Kopf fehlt und die Tafeln Sprünge aufweisen, ist die Trauer um die Toten und die Besinnung nach dem Massentod deutlich spürbar.
Die Tafeln erzählen von den Schrecken des Krieges, tragen die üblichen Symbole (Soldatenhelm, Eisernes Kreuz) und nennen einige der verlustreichen Niederlagen, deren Totenzahl die Tafel gen Weg angibt:
Unseren an der Westfront im
Weltkriege 1914 - 1918 gefallenen
134 Offizieren 2472 Unteroffizieren und Mannschaften
des Reserve-Infanterie-Regiments No. 66
zum Gedächtnis
Das Reserve-Infanterie-Regiment No. 66 war in Weißenfels, Naumburg und Altenburg stationiert. Es kämpfte während des gesamten Ersten Weltkriegs in Frankreich und dort insbesondere im Nordosten (Champagne, Lothringen. Wegen eines Wandabbruchs vom Georgenberg ist das Denkmal zur Zeit abgesperrt. Laut dem Artikel zum Stadtgarten von Siegfried Thielitz im Jahr 2001 im Weißenfelser Heimatboten (Heft 3) stammt es von Prof. Erich Haase (Weißenfels), der es 1924 schuf. Eingeweiht wurde es am 31. Mai 1925, wie laut Thielitz eine vierte Tafel berichtete:
Den Gefallenen zur Ehre, den Lebenden zur Erinnerung, der Nachwelt zum Vorbilde.
Errichtet am 31. Mai 1925 vom Regimentsverband Kameradschaft Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 66