Neben verschiedenen Denkmälern findet sich im Klemmbergpark auch ein Gedenkanlage für die im Kampf gegen den Faschismus gefallenen Sowjetsoldaten. Das mag etwas verwundern, da die Gebiete westlich der Elbe von der US Army befreit wurden, entspricht aber weitgehend der Schaffung eines Mythos, die in
Halle so weit getrieben wurde, dass man der Stadt einen eigenen Helden (
Alexander Matrossow) „schenkte“, der in einer völlig anderen Gegend gefallen war.
Die kleine Anlage ist eingezäunt und die Gräber sind gleichförmig gestaltet, wie man es von Gedenkstätten kennt. In der Mitte befindet sich eine zentrale Stele, die vom fünfzackigen Sowjetstern bekrönt wird und an deren Südseite folgende Worte stehen:
Вечная память
жертвам фашизма
павшим в борьбе
за свободу и эависимость
советскоиродины
Also auf Deutsch: „Ewiges Gedenken / den Opfern des Faschismus / gefallen im Kampf / für Freiheit und Unabhängigkeit / der sowjetischen Nation.“
Da man an die zugerankten Gräber nicht nah genug heran kommt, um die Inschriften zu lesen, kann nur die Vermutung geäußert werden, dass der Text heroisierend gemeint ist und dass es ähnlich wie
in Halle eine Gedenkanlage für die im Zweiten Weltkrieg in Weißenfels und Umgebung in Gefangenenlagern und während der Zwangsarbeit gestorbenen (gefangenen) Soldaten ist. Die Übergabe unter der Bezeichnung "Sowjetischer Ehrenfriedhof" erfolgte am 3. April 1949, wie man in der
Stadtchronik Weißenfels (1980) nachlesen kann.